Kurz angebunden: U-Ausschuss-Leak – Die Demaskierung des Masken-Kanzlers

Aug 18, 2021 | Innenpolitik

„Ich bin mit dem Vorsatz zu diesem Untersuchungsausschuss gegangen, natürlich dort wahrheitsgemäß zu antworten“ und „Dort gibt es mehrere Abgeordnete der Opposition (…), wo eine bewusst aufgeheizte Stimmung erzeugt, wird“: O-Ton Sebastian Kurz in der ZIB2 vom 12. Mai 2021. Komisch nur, dass die nun geleakten 66 Minuten von „Kurz im U-Ausschuss“ ein gänzlich anderes Bild präsentieren …

Wien – „Der große Schweiger“ mit Gregory Peck. Oder auch „Schweigende Zunge“ mit River Phoenix. Die Titel zweier Western, die dem Betrachter des ZackZack-U-Ausschuss-Leaks unweigerlich in den Sinn kommen. Zeigt sich in diesen ominösen 66 Minuten doch unser aller Kanzler, ansonsten gern mit dem Etikett „eloquentes Rhetorik-Genie“ versehen, ganz und gar ungewohnt wortkarg.

Was aber, wenn er doch mal was sagt? Dann zeigt sich folgendes Bild:

Der Redefluss ist mehr Tröpfeln als Fluss, weil durchsetzt mit jeder Menge „äääh“ und „aaah“. Kennt man anders von gut vorbereiteten und präzise geskripteten Pressekonferenzen und TV-Interviews …

Zitat Kurz (im Video bei Minute 02:36):
Ich bin … äh … 34, durfte mittlerweile zweimal … ähm … von der Bevölkerung direkt … äh … gewählt werden.“

Frage: Haben Sie Herrn Kurz DIREKT ins Amt des Bundeskanzlers der Republik Österreich gewählt? Nein, haben Sie nicht? Kein Wunder: Schließlich werden hierzulange weder Abgeordnete und Minister noch der Kanzler direkt vom Volk gewählt. Das Kreuzerl wird neben eine Partei gesetzt … das weiß doch jeder Grundschüler. Und der Kanzler weiß es nicht?

Einfache Frage an Kurz zum Themenbereich „Kirchenchats mit Thomas Schmid“:

„Was haben Sie gemeint mit ‚Ja super, bitte Vollgas geben’?
(im Video bei Minute 51:25)

Kurz (sich augenscheinlich an seinen VORSATZ erinnernd, wahrheitsgemäß antworten zu wollen) berät sich daraufhin ganze zweieinhalb Minuten mit seinem Anwalt, nur um seiner anfänglichen „Überforderung“ Ausdruck zu verleihen und weitere vier, größtenteils schweigende Minuten später von seinem Recht, sich der Aussage zu entschlagen, Gebrauch zu machen.

Auch Wolfgang Sobotkas sehr speziell interpretierte Leitung des U-Ausschusses, das ungemein sympathisch-neutrale Verhalten der ÖVP-Delegation rund um Christian Stocker und Andreas Hanger … ist immer noch nicht alles!

Machen Sie sich hier selbst ein Bild:
https://www.youtube.com/watch?v=nggVY7uvu38&t=2102s
(der gesamte U-Ausschuss-Leak)

Wirft die Gretchenfrage auf: Weshalb die zwei Gesichter des Sebastian Kurz?

Sattelfester, die Öffentlichkeit beeindruckender Redner bei GEPLANTEN Auftritten, abseits dessen aber stotternd und fast hilflos, wird er gezwungen, frei zu sprechen.

Die Antwort liegt auf der Hand:

Kurz ist Teil der YOUNG GLOBAL LEADERS, einer Teilorganisation des WEF (= World Economic Forum, also Weltwirtschaftsforum).

Dort wurde er ausgebildet. Und darauf trainiert, akribisch aufbereitete Skripte fehlerfrei vorzutragen. Eigene Gedanken in flüssige Formulierungen zu packen stand dagegen nicht am Stundenplan …

Eines geben wir noch zu bedenken:
Dieser Ibiza-Untersuchungsausschuss verschlang mehr als zwei Millionen Euro Steuergeld. Satirisch betrachtet könnte man anmerken, dass es sich dabei um die wohl teuerste „heiße Luft“ handelt, die sich Österreich je leistete.

Wir von MFG merken nicht satirisch,sondern fachlich an:

Mag. Gerold Beneder, Rechtsanwalt und Generalsekretär von MFG Österreich:

„Ich bin seit 20 Jahren im Anwaltsgeschäft. Und ich habe noch nie in 20 Jahren bei hunderten Prozessen gesehen, dass eine Frage kommt an einen Zeugen und besagter Zeuge sich minutenlang vor Publikum mit einem Anwalt berät, was er denn darauf antworten soll. Diese Vorgehensweise ist im österreichischen Zivilprozess wie auch im österreichischen Strafprozess, in allen Verfahrensarten, die ich kenne, völlig untunlich..“

Warum das im Normalfall ausgeschlossen ist, erklärt Beneder so:

„Das ist ja auch wichtig, um die Glaubwürdigkeit beurteilen zu können. Und selbiger wird kein guter Dienst erwiesen, muss ich mich minutenlang mit meinem Anwalt besprechen, um herauszufinden, was ich antworten soll. In jedem anderen Verfahren würde der Richter derartiges Verhalten wahrscheinlich als unglaubwürdig beurteilen.

Und wie steht es um den Druck, dem Kurz eigenen Aussagen zufolge während der Befragung ausgesetzt gewesen sein soll? Dazu Beneder:

„Von Druck keine Spur. Kurz hatte wohl den wenigsten Druck von allen Einvernommenen, den man sich nur vorstellen kann! Dazu mit Sobotka ein völlig unbefangener Verhandlungsleiter, der dem Zeugen Kurz die bereits erwähnte Möglichkeit einräumt, sich selbst zwecks Beantwortung einfachster Fragen minutenlang während der Einvernahme mit dem Anwalt besprechen zu dürfen. Diesen Luxus würde sich jede Partei und jeder Zeuge in jedem österreichischen Verfahren wünschen.“

Rückfragen & Kontakt:
MFG – Menschen Freiheit Grundrechte
Dagmar Häusler
Tel.: 0660 63 16 224
office@mfg-oe.at

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